Published Date: 
12.03.2020

Durch die bundesweite Absage von Großveranstaltungen, wie Messen, Kongresse und Sportveranstaltungen geraten ausländische Studierende in sehr schwierige finanzielle Notlagen, da viele von ihnen als Aushilfskräfte neben ihrem Studium bei Messen, Catering-Unternehmen oder als Ordnungskräfte bei Großveranstaltungen jobben und nunmehr diese Jobs wegfallen. WUS appelliert an die Bundesregierung als auch an die Landesregierungen bei ihren Hilfspaketen für die Wirtschaft auch die entsprechenden Notfonds für unverschuldet in Not geratene ausländische Studierende angemessen zu erhöhen.

Wiesbaden, 12. März 2020. „Nicht nur die Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer benötigen staatliche Unterstützung um mit den Folgen der aktuellen Einbußen durch den Coronavirus zu Recht zu kommen, sondern auch ausländische Studierende an deutschen Hochschulen“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des World University Service (WUS). „So richtig die Entscheidung der Bundesregierung ist, eine Erleichterung für das Kurzarbeitergeld oder Liquiditätshilfen für Unternehmen bereitzustellen, so wichtig und richtig wäre es, all jenen ausländischen Studierenden zu helfen, die ihre Studien durch studentische Jobs finanzieren müssen, da sie keine Stipendien erhalten“, so Dr. Ghawami weiter.

Nur ca. 20% aller an deutschen Hochschulen eingeschriebenen ausländischen Studierenden erhalten ein Stipendium – die restlichen Studierenden müssen neben den finanziellen Hilfen ihrer Eltern zum Studium regelmäßig neben ihren Studien jobben, um Zimmermieten, Krankenversicherungen und das Mensaessen finanzieren zu können.

Durch die Absage von Großveranstaltungen und der Einführung von Kurzarbeit geraten ausländische Studierende in eine sehr schwierige finanzielle Situation mangels Ersparnissen und in manchen Fällen auch durch den Wegfall von Unterstützungen der Eltern, die auch durch die entsprechende Gesundheitssituation in einigen afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Staaten durch dortige Quarantänemaßnahmen und horrenden Behandlungskosten im Einzelfall ihre Töchter und Söhne nicht mehr finanziell zum Studium unterstützen können.

„Wir benötigen jetzt kurzfristig die Unterstützung der Länderministerien für eine Aufstockung der entsprechenden »Länder Notfonds für unverschuldet in Not geratene ausländische Studierende« und seitens des Bundes ein »Notstipendienprogramm«, um ausländischen Studierenden zu helfen“ appelliert Dr. Ghawami abschließend.