"Wir alle können etwas tun!" – Projekt zur Flüchtlingshilfe von Susanne Seulberger
(mz/12.02.2018) Susanne Seulberger reiste im Oktober 2015 erstmals in Eigenregie nach Griechenland, um ehrenamtlich in einem Flüchtlingscamp zu helfen. Sie stellte Geschirr bereit und unterstützte die Helfer vor Ort. Was sie dort sah und erlebte, machte sie fassungslos: „Es fehlte an allem. Die Menschen lebten unter katastrophalen Umständen zu Tausenden auf engstem Raum zusammen. Ohne die ehrenamtlichen Helfer hätten sie fast nichts gehabt. Ich musste etwas tun.“ Um die Lebensbedingungen der Menschen in den Flüchtlingslagern zu verbessern, rief Susanne Seulberger das Spendenprojekt Wir alle können etwas tun! ins Leben, das vom World University Service (WUS) durch Bereitstellung eines Spendenkontos unterstützt wird. Jede Sach- oder Geldspende geht zu 100% an Not leidende Flüchtlinge, die keinen geregelten Zugang zu Verpflegung und medizinischer Versorgung haben.
Mittlerweile ist sie in Wiesbaden zu einer Anlaufstelle für Sachspenden geworden – sowohl für die Annahme von Sachspenden als auch für Anfragen, wenn beispielsweise etwas Konkretes für einzelne Personen oder Familien vor Ort benötigt wird.
Durch Bekanntmachung ihres Engagements im Wiesbadener Kurier und im Sensor Anfang des Jahres 2017, kam ein großzügiger Spendenbetrag von mehr als 3.000 Euro zusammen. An dieser Stelle ist besonders einem Großspender zu danken, der für die Flüchtlingshilfe in Griechenland 1.000 Euro gespendet hat.
Im Jahr 2017 hat Susanne Seulberger wieder eine große Anzahl von Spenden angenommen, die sie mithilfe anderer Engagierter sortiert und verpackt hat. Die Pakete wurden anschließend, in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Vereinen wie u.a. Umino, Borderfree, Heimatstern München, Protect Pros, Hessen hilft, People for People, dem Frankenkonvoi sowie vielen einzelnen Unterstützern, an Menschen in Not geliefert. Die Transporte gingen insbesondere nach Griechenland, aber auch in den Irak, den Libanon, die Ostukraine, Frankreich, Rumänien und Algerien. Die Pakete enthielten vornehmlich Kleidung, Hygieneartikel und Medikamente und auch größere Sachspenden wie Rollstühle. Durch die Spendengelder war es Frau Seulberger möglich, einen speziellen Rollstuhl mit Kopfstütze für ein geflüchtetes Kind in Griechenland zur Verfügung zu stellen. Zu den kälteren Jahreszeiten bestanden die Lieferungen vermehrt aus Schlafsäcken und Winterkleidung.
Abhängig von akuten Engpässen hat Frau Seulberger die Sachspenden mit dem Zukauf von Windeln, Lebensmitteln, Medikamenten und weiteren dringend benötigten Gütern des täglichen Bedarfs ergänzt. Auch das Benzin für Transporte und Portokosten von Paketen hat sie zum Teil finanziert.
Ende des Jahres gab es eine besondere Weihnachtsaktion: Es wurden Weihnachtspäckchen für Kinder in Flüchtlingscamps mit kleinen Überraschungen wie Spielzeug und Kleidung zusammengestellt und nach Griechenland gebracht.
Neben der Annahme von Sachspenden konnte Frau Seulberger in der Zwischenzeit auch unterschiedliche Stellen ausfindig machen, die nicht mehr benötigte Medikamente und Rollstühle spenden. Die gespendeten Medikamente gingen nicht nur direkt an Flüchtlingscamps, sondern auch an eine Sozialapotheke in Katerini (Griechenland).
Im Jahr 2018 möchte Frau Seulberger ihre Unterstützung auch vermehrt auf Rumänien fokussieren. Dafür plant sie, sich im neuen Jahr ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen.