Tag der Menschenrechte: Das Menschenrecht auf Bildung für Flüchtlinge stärken!

Über 1 Millionen Flüchtlinge sind in diesem Jahr nach Deutschland gekommen, und weltweit sind knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies ist die höchste Zahl, die jemals verzeichnet wurde. All diese Menschen fliehen aus ihren Herkunftsländern, da ihre Menschenrechte verletzt und ihnen der Zugang zu Menschenrechten verwehrt wird. Sie machen sich auf den Weg auf der Suche nach...

... Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben und kommen mit der Hoffnung auf Bildungschancen für ihre Kinder und für sich.

„Im Jahre 67 nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen am  10. Dezember 1948 stehen wir alle in der Verpflichtung, das Menschenrecht auf Bildung konkret umzusetzen“, so Dr. Kambiz Ghawami, Vorsitzender des WUS. Denn nicht nur humanitäre Hilfe, sondern vor allem Bildung versetzt Menschen in unsicheren Lebenssituationen langfristig in die Lage, sich in das neue Umfeld zu integrieren und mehr Sicherheit zu entwickeln. Mehr noch, Bildung spendet Hoffnung auf eine bessere Zukunft, es ist ein „Ermächtigungsrecht“[1]! Dies gilt umso mehr für die Menschen, die oft jahrelang unter prekären Bedingungen in den zahlreichen Flüchtlingscamps in den Nachbarländern der Krisengebiete leben müssen. Hier ist es umso wichtiger, das Menschenrecht auf Bildung zu unterstützen, da die Bildungssysteme der Aufnahmeländer selbst zumeist unterfinanziert und daher nicht annähernd in der Lage sind, den Bildungsauftrag für die geflohenen und oftmals traumatisierten jungen Menschen angemessen zu erfüllen. „Wir begrüßen, dass die 16 Deutschen Länder und der Bund umfangreiche Maßnahmenpakete auf den Weg gebracht haben, um in Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Sprachschulen Angebote für Flüchtlinge zu schaffen, aber genauso wichtig ist es, in den Krisenregionen dieser Welt Bildungseinrichtungen zu finanzieren, damit auch in den Flüchtlingscamps in afrikanischen Staaten und im Nahen Osten Bildungschancen ermöglicht werden. Die Flüchtlinge von heute sind die Entwicklungshelfer von morgen, und sie werden den Wiederaufbau ihrer Länder zu verantworten haben. Eine gute Bildung ist der Schlüssel hierfür“, so Dr. Ghawami.

Die Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd, angesiedelt beim WUS, widmet sich mit ihren Publikationen sowie mit ihrem Internetportal der entwicklungspolitischen Informations- und Bildungsarbeit. Als eine Schnittstelle zwischen Bund, Ländern, Europäischer Union, Bildungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen stärkt und unterstützt sie die Vernetzung von Akteuren in der Informations- und Bildungsarbeit. WUS ist Mitglied der Globalen Bildungskampagne. Diese Kampagne wird im Jahr 2016 mit einer Schulaktionswoche unter dem Motto „Weltklasse! Zuflucht Bildung“ ein Zeichen für die Millionen junger Menschen setzen, die ihr Recht auf Bildung nicht wahrnehmen können, weil sie vor kriegerischer Gewalt oder politischer Verfolgung fliehen müssen.

Mehr zur Arbeit der Informationsstelle Bildungsauftrag Nord-Süd erfahren Sie unter: www.informationsstelle-nord-sued.de
Für Rückfragen stehen Ihnen Frau Stefanie Heise und Frau Dr. Julia Boger (infostelle[at]wusgermany.de) zur Verfügung.



[1]S. Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (2004): Menschenrechte verstehen. Handbuch zur Menschenrechtsbildung. Neuer Wissenschaftlicher Verlag GmbH, Wien, S. 197.