Published Date: 
24.06.2019

"Grenzenlos-Globales Lernen in der beruflichen Bildung" war am 05.06.2019 an der Konrad-Zuse-Schule im Einsatz. Diesmal ging es um die Apartheidsgeschichte, authentisch vermittelt von unserer Referentin Sudarsha Rambaran aus Südafrika. Lehrpartnerin Petra Stephanblome hat die Lehrkooperation in einem Beitrag zusammengefasst und zeigt, wie wichtig globales Lernen im Unterricht ist. Viel Spaß beim Lesen!

Rambaran ist 28 Jahre alt, kommt aus Südafrika, lebt aber seit Jahren in Deutschland. Sie hat hier Abitur gemacht, hier studiert und vor kurzem ihre erste Stelle angetreten. Heute ist sie Referentin im WUS-Projekt „Grenzenlos-Globales Lernen in der beruflichen Bildung“. An der Konrad-Zuse-Schule hat sie mit Schülerinnen und Schülern im Englischunterricht des Beruflichen Gymnasiums zum Thema Südafrika gearbeitet. Für Schülerinnen und Schüler der Konrad-Zuse-Schule ist das inzwischen die 10. Begegnung mit verschiedenen Studierenden des globalen Südens im Rahmen des „Grenzenlos-Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ Projekts. Sie freuen sich darauf, einen Einblick in eine andere Kultur und ein anderes Land zu erhalten. „Es ist authentischer, diese Information von jemandem zu erhalten, der dort aufgewachsen ist“, meint eine Schülerin im Feedback. Auch Rambaran arbeitet mit beim Projekt "Grenzenlos-Globales Lernen in der beruflichen Bildung", welches sich zum Ziel gesetzt hat, Schülerinnen und Schülern an Beruflichen Schulen globales Lernen durch persönliche Begegnung im Unterricht zu ermöglichen.

Das gelingt der gebürtigen Südafrikanerin schnell. Es wird ganz still in der Klasse, als sie das persönliche Schicksal ihrer Familie mit der Geschichte Südafrikas verbindet. Ihr Urgroßvater kam in den 1880er Jahren als Arbeitsverpflichteter aus Südindien nach Südafrika – damals noch Kolonie. Er fand ein Auskommen in der Nähe von Durban, heute die größte indische Stadt auf dem afrikanischen Kontinent. Die Familie erlebt die Unabhängigkeit Südafrikas, die Einführung der Apartheid, den Widerstand bis hin zu den ersten freien Wahlen und der großen Hoffnung, die mit der Freilassung und Wahl von Nelson Mandela verbunden war.

Rambarans Mutter hat indische Wurzeln, Ihr Vater kommt aus Deutschland. „Hätten sich meine Eltern während der Apartheid kennen- und lieben gelernt, wäre meine Mutter mit Sicherheit ins Gefängnis gekommen. Mein Vater wäre wahrscheinlich nur ermahnt worden.“ Rambaran untermauert ihren Vortrag mit Videos, gibt Fakten und Beispiele. Durch spielerische Einheiten erzeugt sie schnell persönliche Betroffenheit bei den Schülerinnen und Schülern der Konrad-Zuse-Schule. Zum Abschluss ist sich die Gruppe einig, dass es trotz der Fortschritte und der großen Anstrengungen noch viel zu tun gibt, um Vorurteile und Benachteiligung in Südafrika zu überwinden. „Für uns ist es eine wertvolle Erfahrung, Informationen aus erster Hand bekommen und mal jemandem aus Südafrika zu begegnen“, kommentiert eine Schülerin abschließend.

Autorin: Petra Stephanblome KZS Schule Hünfeld