Published Date: 
10.05.2017

(gr/10.05.2017) Am Samstag, dem 06. Mai 2017, werteten Lehrkräfte, Schüler/-innen und Grenzenlos-Referent/-innen aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, die bislang durchgeführten Grenzenlos-Einsätze gemeinsam in Wiesbaden aus. Hierfür stellten sich die Teams vormittags gegenseitig ihre Lehrkooperationen vor und präsentierten ihr Unterrichtskonzept, die verwendeten Methoden und das Feedback der Schüler/-innen. Die Themen der ausgewerteten Workshops waren bunt und spannend, so z.B. der wohl am meisten gebuchte Workshop "Kaffee - Genuss oder Ausbeutung", das hochaktuelle Thema "Vergessene Krankheiten", die Dauerbrenner "Gebildete Frauen - gebildete Gesellschaft" und die Rolle von Plastik in der Umwelt "Böse Kunststoffe?". Pünktlich zur Sommerzeit passte auch das Thema "Nachhaltiger Tourismus" sehr gut sowie die "Kakaowerkstatt" oder das facettenreiche Thema zu globalen Produktionsbedingungen "One World - One Life".

Nachmittags ging es in den Arbeitsgruppen darum, inwiefern die Ziele von Grenzenlos erreicht wurden und die Schüler/-innen bei den Grenzenlos-Einsätzen neue Kompetenzen erwerben konnten. Hier kam vor allem das Feedback der Schüler/-innen zum Tragen. Teilweise hatten die Grenzenlos-Lehrkräfte in ihren Klassen nachgefragt, woran sich die Schüler/-innen vom Einsatz erinnerten. Das Ergebnis erstaunte die Lehrkräfte selbst: Die Schüler/-innen konnten sich noch zwei Monate nach einem Grenzenlos-Einsatz nicht nur genau an den Ablauf des Workshops und die Inhalte erinnern, sondern hatten diese Inhalte auch für sich persönlich reflektiert. Und das größte Lob: die Schüler/-innen opferten für die Diskussionen teilweise sogar ihre Pausenzeit! Diese und andere Beobachtungen flossen in die Ergebnisse der Arbeitsgruppen "Erkennen" und "Bewerten" ein. Das Ergebnis zeigt eindrücklich, inwiefern Grenzenlos-Einsätze zu neuem Wissen und Bewertungskompetenzen der Schüler/-innen beitragen konnten. Weitaus schwerer hatte es die Arbeitsgruppe, die bewerten sollte, inwiefern die Schüler/-innen durch Grenzenlos zum "Handeln" angeregt wurde. Wie misst man dies und woran kann man es erkennen? Ideen wurden gesammelt, z.B. könnte man zukünftig die Möglichkeit des Bloggens nutzen und nach einem Grenzenlos-Einsatz im Klassenverband einen Beitrag auf dem Blog "EineWeltBlaBla" verfassen.

Dennoch, bei allem Lob, gibt es immer Dinge, die noch besser laufen können: So regten die Lehrkräfte an, dass die Grenzenlos-Referent/-innen die Methoden während des Unterrichts noch häufiger wechseln könnten, und sie während der Workshops stärker auf visuelle Mittel setzen, damit die Schüler/-innen eine bessere Vorstellung von den Themen bekommen. Die Lehrkräfte wünschten sich auch für die Zukunft, dass die Grenzenlos-Referent/-innen ihren (Landes)Hintergrund stärker in den Workshop einbringen. Denn gerade dieser persönliche Aspekt sei es, der die Schüler/-innen ganz besonders fesseln würde. Generell wurden die Grenzenlos-Referent/-innen als Expert/-innen von außen, die altersmäßig "ganz dicht dran" an der Zielgruppe der Berufsschüler/-innen seien und die "für ihre Themen stehen" sehr positiv wahrgenommen. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Auswertung war der zeitliche Aspekt: Grenzenlos-Einsätze sollten keinesfalls unter 120 Minuten geplant werden. Denn sonst wird es zeitlich zu knapp, um die Themen vorzustellen und reflektieren zu können. Eine ganz besondere Herausforderung, die sich aus dem komplexen System der Berufsbildung in Deutschland ergibt, ist das Leistungssniveau. Denn je nach Berufszweig sowie Klassenstufe, bringen die Klassen unterschiedliche Stärken und Schwächen mit und es sei für viele Klassen wichtig, dass Fachbegriffe ausführlicher erklärt werden. Hier sei es an den Lehrkräften, die Rückfragen der Grenzenlos-Referent/-innen nach Details zu den Klassen im Voraus entsprechend zu beantworten. Doch bisher seien die Grenzenlos-Referent/-innen sehr gut mit schwierigen Situationen umgegangen und hätten unter Beweis gestellt, dass sie sehr flexibel sind.

Trotz intensiver Arbeit wurde auch der ein oder andere Sonnenstrahl genossen und es blieb Raum, so dass sich Studierende und Lehrkräfte aus den unterschiedlichen Bundesländern bei einer Tasse Kaffee kennenlernen konnten. Motivierend war das abschließende Lob der Lehrkräfte an die Grenzenlos-Referent/-innen: "Richtig toll, was ihr macht und jeder kann davon nur gewinnen". Bei dieser Gelegenheit wurden gleich wieder neue Termine für die nächsten Grenzenlos-Einsätze vereinbart!