Published Date: 
07.09.2017

(wus/07.09.2017) Die Berufsbildende Schule Wirtschaft Worms thematisiert Globalisierung und Nachhaltig­keit im Unterricht mit Lehrkooperationen im Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der
beruflichen Bildung“.
Die Berufsbildende Schule Wirtschaft (BBS Wirtschaft Worms) ist eine von vier Schulen im Bildungszent­rum Worms (BIZ) mit etwa 1000 Schülerin­nen und Schülern, die später in medizini­sche und kaufmännische Berufe einmün­den werden. Für sie ist esangesichts der globalisierten und immer internationaler werdenden Berufswelt zunehmend wichtig, dass sie interkultu­relle berufliche Handlungskompetenzen und die damit einhergehende verstärkte berufliche Mobilität erwerben.

Das weiß auch Schulleiter Frank Puschhof, der sich für Nachhaltigkeitsprojekte an der BBS Wirtschaft Worms stark macht und das Engagement seiner Lehrkräfte fördert. Einige von ihnen arbeiten mit  „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildungzusammen, einem Projekt des World University Service (WUS). Bei „Grenzenlos“ wird Globalisierung lebendig und „aus erster Hand“ durch Studie­rende aus Afrika, Asien und Lateinamerika im Unterricht vermittelt. Die Studierenden setzen dabei auf interaktive Methoden, beziehen die Schüler/-innen ein und berichten von ihren eigenen Erfahrungen aus ihren Heimatländern. Das Format spornt die Schüler/-innen an, über Globalisierungsthemen aktiv nachzudenken, berichten die Lehrkräfte.

Ahmed Azza, marokkanischer Student der Elektrotechnik, thematisierte beim Workshop Strahlendes Ma­rokko im Fachbereich Lagerlogistik die Frage: „Was passiert eigentlich mit unserem Elektroschrott?“ und verdeut­lichte die wirtschaftliche Abhängigkeit Marokkos von der europäischen Elektroschrottindustrie mit Hilfe eines Planspiels. Für Lehrer Mario Kunz war vor allem die hohe Diskussionsbereitschaft seiner Schüler/-innen überraschend. Zurückzuführen ist das seiner Ansicht nach vor allem auf das offene und fachlich kompetente Auftreten des Referenten.

Ebenfalls sehr positiv beurteilte Lehrkraft Viktoria Ereiser ihre Erfahrungen mit „Grenzenlos“ beim Workshop One World – One Life. Die beiden Referent/-innen des Workshops, Venuste Kubwimana ruandischer Student des Bauingenieurwesens und Maryam Sultan, pakistanische Lehramtsstudentin, thematisierten nachhaltige Produktionsbedingungen am Beispiel der Jeans- und Fußballproduktion. Vor allem ihre interaktive Aufga­benstellung förderte die Selbstständigkeit der Schüler/-innen, die sich ihr Wissen über die Arbeitssituationen im Globalen Süden nach inhaltlichen Inputs durch die Refe­rent/-innen in Gruppen erarbeiteten. Im Anschluss formulierten sie Kritikpunkte sowie Forderungen an Entscheidungsträger und reflektierten letztlich auch ihren persönlichen alltäglichen Konsum.